

Duale Führung
In der Salzburger Sparkasse ist das Prinzip "Shared Leadership" bereits fest verankert. Aktuell bestehen bereits acht solcher Führungsduos in unterschiedlichen Geschlechterkombinationen.
Führungsduos sind nicht nur ein Hebel für mehr Effizienz und sichern den Wissentansfer innerhalb des Instituts, sondern sie etablieren ein neues Mindset und ermöglichen Chancengleichteit in einer modernen Arbeitswelt.
Petra Amer, Leiterin der Filialen St. Johann im Pongau und Wagrain (Salzburger Sparkasse), weiß wie wichtig es ist, Mitarbeiter:innen in ihrer Entwicklung zu begleiten und sie zu ermutigen. Sie beantwortet „5 schnelle Fragen“, wie die österreichischen Sparkassen Gender-Diversity fördern und leben.
Wie wichtig war es in Ihrer Karriere, die richtige Förderung zum richtigen Zeitpunkt zu erhalten?
Es ist tatsächlich wichtig, Zuspruch zu erhalten und Menschen zu haben, die an einen glauben. Ich bin dankbar, dass ich in meiner Laufbahn immer wieder solche Menschen hatte. Förderung ist jedoch keine Einbahnstraße, es braucht auch Eigenantrieb und Lernbereitschaft. In der Salzburger Sparkasse ist Diversität als Handlungsfeld fest in unserer Strategie verankert: Wir bieten Workshopangebote zum Austausch und Aufbau eines Netzwerks und formulieren Stellenausschreibungen auch für Teilzeit oder gemeinsam im Tandem. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Führung im Tandem ein echter Vorteil ist.
Woran liegt es, dass Frauen sich oft nicht trauen nachzufragen, wie sie am besten ihre Karriere gestalten können?
Die Gründe sind individuell: Das können Ängste sein, nicht zu genügen, Sorgen zu Zeitressourcen, Vorurteile, veraltete Denkweisen und Rollenmodelle uvm. Mein persönlicher Antrieb ist es, immer unabhängig zu bleiben. Ich verspüre dann Zufriedenheit, wenn ich privat als auch beruflich einen wertvollen Beitrag leiste. Ich kann leidenschaftlich Mutter einer Vierjährigen sein und stehe durch meine Berufstätigkeit trotzdem mitten im Leben und bin Teil der Gesellschaft. Ich möchte meine Kolleg:innen animieren, den Schritt in die Führung zu wagen. Denn ich bin absolut davon überzeugt, dass Frauen unzählige Kompetenzen erfüllen, auf die es in der Führung ankommt. Gerade wir Mütter müssen Tag täglich unser Organisationstalent unter Beweis stellen, zeigen Empathie, Einfühlungsvermögen, wir entwickeln kleine und größere Menschen, haben Durchhaltevermögen, den richtigen Sinn fürs Detail und zeigen dort die richtige Strenge, wo es nötig ist.
Was bedeutet für Sie der Begriff „Work-Life-Balance"?
Dass Job, Familie, Hobbys und Gesundheit miteinander im Einklang sind. Dank meiner Teilzeitbeschäftigung kann ich Zeit und Energie auf verschiedene Lebensbereiche aufteilen.
Was war Ihr persönlicher #glaubandich-Moment auf Ihrem bisherigen beruflichen Weg?
Es ist eher die Summe aus vielen kleinen #glaubandich-Momenten, die meinen Job und Arbeitsalltag für mich erfüllt machen. Ein Beispiel: Wenn wir einer Familie finanziell ihr Wohnglück ermöglichen, das Kindern in weiterer Folge das Zuhause ist, in dem sie aufwachsen.
Welche Werte sind Ihnen wichtig?
Ich habe Freude daran gute Gespräche mit spannenden Menschen zu führen. Ich entdecke gerne Neues und mag es, wenn die Dinge in Bewegung sind. Ich habe einen hohen Anspruch an meine Leistungen. Das ist vielleicht auch ein Dilemma, in dem sich viele Frauen befinden. Perfektion ist jedoch eine Illusion und es kommt immer auf den Blickwinkel an. Das dürfen wir uns immer wieder vor Augen führen.