ÖSPV-Präsident Gerhard Fabisch ©Christian Jungwirth

Für rund drei Viertel der ÖsterreicherInnen sind regional verankerte und für die Region aktive Banken wichtig

· Österreichischer Sparkassenverband: Regionalbanken kommt in Zeiten der Pandemie eine besondere Rolle zu
· INTEGRAL-Umfrage: Für 61% der Bevölkerung ist eine persönliche Ansprechperson wichtig
· Die meisten sehen die Bank in der Rolle als Finanzierungsquelle (70%) und Ratgeber (51%)
· Meinungen zur Regionalbank: sie kennt Menschen und Region, rasche Entscheidungswege, Geld aus der Region in die Region

Laut einer repräsentativen INTEGRAL-Umfrage im Auftrag des Österreichischen Sparkassenverbandes (ÖSPV) wünscht sich der Großteil der österreichischen Bevölkerung eine regionale Verankerung und regionale Verantwortung bei Banken: 76% halten es für wichtig, dass ihre Bank in der Region verankert ist, rund die Hälfte der ÖsterreicherInnen (49%) sehr. 72% legen darüber hinaus Wert auf regionale Aktivitäten wie beispielsweise die Unterstützung der Wirtschaft. 43% - speziell Einwohnern kleinerer Orte und älteren Personen - ist dieses Engagement sehr wichtig.

Außerdem meinen 60%, dass eine regional verankerte Bank die Region und Menschen kennt, 42% verbinden damit rasche Entscheidungswege und 37% sind überzeugt, dass das Geld aus der Region kommt und auch dort investiert wird. 61% der Bevölkerung ist zudem eine persönliche Ansprechperson im Kontakt mit ihrer Bank wichtig. 70% sehen die Bank in der Rolle einer Finanzierungsquelle, 51% als Ratgeber und 29% als Innovationsquelle.

„Nachdem wir Regionalbanken einen sehr engen persönlichen Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden haben, konnten und können wir auch in Zeiten der Pandemie wesentlich zur Beruhigung beitragen. Es zeigt sich, dass die Menschen in solchen Situationen einen festen Anker brauchen und diesen können wir durch unsere besondere Kundenähe und Verwurzelung in der Region sehr gut bieten“, erklärt Gerhard Fabisch, Präsident des Österreichischen Sparkassenverbandes. Er verweiset hier insbesondere auf den über 200-jährigen Gründungsauftrag von Erste Bank und Sparkassen, der den Wohlstand der Menschen und der Region von Anfang an zum Ziel hatte.

Franz Portisch, ÖSPV-Generalsekretär ©Ann-Kathrin Wuttke

ÖSPV: natürliches Interesse an der guten Entwicklung einer Region – Sparkassen mit Know-how und hoher Investitionskraft vor Ort

 „Konkret ist im Privatkundengeschäft derzeit vor allem das Thema Stundungen vorherrschend. Die Sparkassengruppe hat in den vergangenen Monaten der Covid-Krise bereits ein Volumen von über 415 Millionen Euro gestundet. Darüber hinaus hat sie auch ein Volumen von über 1,2 Milliarden Euro als Überbrückungskredite mit Staatsgarantien an die Wirtschaft vergeben. Hier haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich ausgezeichnete Arbeit geleistet“, betont Franz Portisch, ÖSPV-Generalsekretär.

„Als Regionalbank haben wir ein natürliches Interesse daran, dass sich eine Region gut entwickelt, denn dann entwickelt sich auch die Regionalbank gut“, erklärt Fabisch. Neben den Rahmenbedingungen, die von der Politik geschaffen werden, können auch die
Sparkassen ihren Beitrag leisten, indem sie Perspektiven und Finanzierungen anbieten, die regionale Infrastruktur fördern und aktiv vorantreiben, Arbeitsplätze sichern und sich auch stark im Gemeinwohlbereich engagieren. Fabisch: „Zudem verfügen Erste Bank und Sparkassen durch den Institute-Verbund nicht nur über ein wichtiges Sicherheitsnetz, sondern auch über breites Know-how und die Investitionskraft beispielsweise den Online-Service-Bereich auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln und auszubauen.

EU muss die Entwicklung kleinerer Regionen fördern und darauf angepasste Banksysteme unterstützen

Der Sparkassenverband setzt sich auch mit Nachdruck in der EU für das Regionalbanken-Modell ein - insbesondere für Banken, die wie die Sparkassen in einen Institute-Verbund eingebettet sind und so über ein dichtes Sicherheitsnetz verfügen. Natürlich wäre es für einen Regulator einfacher, wenn es zum Beispiel nur ein Großbanken-Modell in der EU gäbe, das kontrolliert werden muss, aber sicherer sei es nicht, meint Franz Portisch. „Denn viele verschiedene Banktypen sind auch ein wichtiger Faktor in der Risikostreuung. Wir weisen auf EU-Ebene darauf hin, sich der Bedeutung kleiner Regionen bewusster zu werden, die darauf angepassten Bankensysteme zu unterstützen und fordern entsprechende Proportionalität bei den bürokratischen Anforderungen ein. Starke Regionen für eine starke EU“, lautet die Botschaft in Richtung der EU-Gesetzgeber.

PDF (66 KB) 2.12.2020