Sparkassentag 2017

Gerhard Fabisch - © Novak - Sparkassenverband
Österreichische Sparkassengruppe fordert Regulatorik und Konsumentenschutz mit Augenmaß und bekräftigt ihren 200 Jahre alten Gemeinwohl-Auftrag
Am 2. und 3. Oktober 2017 fand der Österreichische Sparkassentag im Montforthaus in Feldkirch statt. Redner aus Politik, Wirtschaft und Bildung diskutierten in Vorarlberg mit den Vorständen und Vertretern der 49 regionalen Sparkassen und 34 Sparkassenstiftungen in Österreich über Gemeinwohl, Macht und Verantwortung auf der einen und veränderten Wettbewerb, Digitalisierung und künftige Herausforderungen auf der anderen Seite. Im Mittelpunkt stand das Bekenntnis der Sparkassengruppe zu „regionaler Verantwortung für Markt und Gesellschaft“.
Die Erste Bank und Sparkassen entwickeln sich sehr erfolgreich, stehen aber aktuell auch großen Herausforderungen gegenüber. „Überzogene Konsumentschutzbestimmungen belasten nicht nur die Kreditinstitute, sondern auch die Konsumenten, die durch ein Zuviel an gesetzlichem ‚Schutz‘ teilweise wie ‚besachwaltete‘ Menschen behandelt werden“, kritisiert Gerhard Fabisch, Präsident des Österreichischen Sparkassenverbandes. Konsumentenschutzgesetze sowie die überbordenden Bankenregulierungen müssen dringend auf Angemessenheit und Ausgewogenheit evaluiert werden. Schließlich stehen die Banken auch mitten im technologischen Wandel. „Im Spannungsfeld von Digitalisierung und Globalisierung werden wir die Nähe zum Kunden beibehalten und Gemeinwohlgaktivitäten weiterführen. Wer, wenn nicht die Sparkassen, können diese Ansprüche erfüllen“, zeigte sich Fabisch optimistisch für die Zukunft.
Prof. Liessmann: Bildung wird von der Politik „stiefmütterlich“ behandelt
Philosoph und Universitätsprofessor Konrad Paul Liessmann unterstrich bei seiner Rede die Bedeutung der Angemessenheit, als alte antike Tugend, der schon Aristoteles großes Augenmerk widmete. Die Grenze zwischen Vorschreiben, Nahelegen und Bevormundung sei fließend, betonte er in Hinblick auf die politischen Forderungen von Präsident Fabisch. „Zuviel staatliche Verantwortung nimmt auch die Freiheit, es selbst besser zu machen“. Zuwenig staatliche Zuwendung ortete er hingegen in der heimischen Bildungspolitik. „Die Bildung wird wesentlich mitbestimmen, wie eine Region in Zukunft aussehen und prosperieren wird, und stellt damit eine der wichtigsten Verantwortungen in der Gesellschaft dar.“ Doch die Politik behandle Bildung schon seit Jahren stiefmütterlich, so Liessmann und regte ein kritisches Hinterfragen an.
Österreichische Sparkassengruppe fordert Regulatorik und Konsumentenschutz mit Augenmaß und bekräftigt ihren 200 Jahre alten Gemeinwohl-Auftrag
Am 2. und 3. Oktober 2017 fand der Österreichische Sparkassentag im Montforthaus in Feldkirch statt. Redner aus Politik, Wirtschaft und Bildung diskutierten in Vorarlberg mit den Vorständen und Vertretern der 49 regionalen Sparkassen und 34 Sparkassenstiftungen in Österreich über Gemeinwohl, Macht und Verantwortung auf der einen und veränderten Wettbewerb, Digitalisierung und künftige Herausforderungen auf der anderen Seite. Im Mittelpunkt stand das Bekenntnis der Sparkassengruppe zu „regionaler Verantwortung für Markt und Gesellschaft“.
Die Erste Bank und Sparkassen entwickeln sich sehr erfolgreich, stehen aber aktuell auch großen Herausforderungen gegenüber. „Überzogene Konsumentschutzbestimmungen belasten nicht nur die Kreditinstitute, sondern auch die Konsumenten, die durch ein Zuviel an gesetzlichem ‚Schutz‘ teilweise wie ‚besachwaltete‘ Menschen behandelt werden“, kritisiert Gerhard Fabisch, Präsident des Österreichischen Sparkassenverbandes. Konsumentenschutzgesetze sowie die überbordenden Bankenregulierungen müssen dringend auf Angemessenheit und Ausgewogenheit evaluiert werden. Schließlich stehen die Banken auch mitten im technologischen Wandel. „Im Spannungsfeld von Digitalisierung und Globalisierung werden wir die Nähe zum Kunden beibehalten und Gemeinwohlgaktivitäten weiterführen. Wer, wenn nicht die Sparkassen, können diese Ansprüche erfüllen“, zeigte sich Fabisch optimistisch für die Zukunft.
Prof. Liessmann: Bildung wird von der Politik „stiefmütterlich“ behandelt
Philosoph und Universitätsprofessor Konrad Paul Liessmann unterstrich bei seiner Rede die Bedeutung der Angemessenheit, als alte antike Tugend, der schon Aristoteles großes Augenmerk widmete. Die Grenze zwischen Vorschreiben, Nahelegen und Bevormundung sei fließend, betonte er in Hinblick auf die politischen Forderungen von Präsident Fabisch. „Zuviel staatliche Verantwortung nimmt auch die Freiheit, es selbst besser zu machen“. Zuwenig staatliche Zuwendung ortete er hingegen in der heimischen Bildungspolitik. „Die Bildung wird wesentlich mitbestimmen, wie eine Region in Zukunft aussehen und prosperieren wird, und stellt damit eine der wichtigsten Verantwortungen in der Gesellschaft dar.“ Doch die Politik behandle Bildung schon seit Jahren stiefmütterlich, so Liessmann und regte ein kritisches Hinterfragen an.

Gerhard Fabisch - © Novak - Sparkassenverband

Franz Portisch - © Novak - Sparkassenverband
Finanzwissen österreichischer Jugendlicher weist erhebliche Lücken auf
Die neueste österreichweite Umfrage zur „Economic Literacy“ unter den 13- und 14-jährigen SchülerInnen in AHS und NMS zeigte, dass teilweise erhebliche Defizite beim Wirtschaftswissen vorherrschen. Durchgeführt wurde die Studie von Professor Bettina Fuhrmann, Leiterin des WU-Insitutes für Wirtschaftspädagogik. Erste Bank und Sparkassen beauftragten den Frageteil zu „Finanzwissen“. Jährlich tragen Financial Literacy-Beauftragte aus allen Sparkassen mit Unterlagen und Vorträgen zu besserem wirtschaftlichem Verständnis von österreichweit rund 40.000 Schülern bei. Als Leuchtturm-Projekt steht der „Financial Literacy Park“ im Erste Campus als innovatives Science Center für den verantwortungsvollen Umgang mit Geld.
„Die Sparkassen sind gegründet, um den Menschen in den Regionen zu Wohlstand zu verhelfen“
„Wir sind vor fast 200 Jahren gegründet worden, um den Menschen, Kommunen und der Region, in der wir wirken, zu Wohlstand zu verhelfen. Die Fragen Wie und Was wir als Unternehmen tun, stellen sich alle Unternehmen. Das Wie ändert sich etwa durch die Digitalisierung. Doch die Frage nach dem Warum ist das einzig Essentielle und unterscheidet uns vom Mitbewerb“, machte Andreas Treichl, Generaldirektor der Erste Group, in seiner Keynote deutlich. Das Warum und somit auch die hohen ethischen Ansprüche bei den Sparkassen bleiben unverrückbar. Es geht ihnen beim Geschäft nicht nur darum, ob es profitabel und rechtlich richtig sei, sondern ob es dem Kunden Nutzen bringt. „Das ist unsere Verantwortung, unsere Haltung und unser Gründungsauftrag, an dem wir konsequent festhalten“, bekräftigte Treichl.
Neue Gemeinwohl Initiative „zusammen.helfen“ gestartet
Nachhaltigkeit, soziales Engagement und gemeinschaftsbildende Maßnahmen. Schlagworte, die heutzutage inflationär verwendet werden. Und dennoch: selten treffen diese Worte so genau zu wie auf die Projekte der Sparkassen, die sich kontinuierlich für die Unterstützung und Weiterentwicklung in ihren Regionen einsetzen. Franz Portisch, Generalsekretär des Österreichischen Sparkassenverbandes, will an den Gemeinwohl-Kooperationen, wie etwa der heuer 10-jährigen Unterstützung des Österreichischen Hospizverbandes, festhalten. Und nicht nur das, er stellte auch eine neue österreichweite Initiative der Sparkassen, der Erste Stiftung und der Sparkassen-Stiftungen vor. „Unter dem Titel ‚zusammen.helfen‘ wird ab heuer alle zwei Jahre ein gesellschaftlich bedeutendes Thema ausgewählt und entsprechende Projekte in ganz Österreich gefördert. In den Jahren 2017/2018 lautet das Motto Jugendlichen neue Chancen zu eröffnen. 11 Projekte werden bereits unterstützt. Wir wollen als Sparkassengruppe nicht nur gute Vorsätze haben, sondern diese tagtäglich in unserer Region umsetzen und leben“, so Portisch abschließend.
Finanzwissen österreichischer Jugendlicher weist erhebliche Lücken auf
Die neueste österreichweite Umfrage zur „Economic Literacy“ unter den 13- und 14-jährigen SchülerInnen in AHS und NMS zeigte, dass teilweise erhebliche Defizite beim Wirtschaftswissen vorherrschen. Durchgeführt wurde die Studie von Professor Bettina Fuhrmann, Leiterin des WU-Insitutes für Wirtschaftspädagogik. Erste Bank und Sparkassen beauftragten den Frageteil zu „Finanzwissen“. Jährlich tragen Financial Literacy-Beauftragte aus allen Sparkassen mit Unterlagen und Vorträgen zu besserem wirtschaftlichem Verständnis von österreichweit rund 40.000 Schülern bei. Als Leuchtturm-Projekt steht der „Financial Literacy Park“ im Erste Campus als innovatives Science Center für den verantwortungsvollen Umgang mit Geld.
„Die Sparkassen sind gegründet, um den Menschen in den Regionen zu Wohlstand zu verhelfen“
„Wir sind vor fast 200 Jahren gegründet worden, um den Menschen, Kommunen und der Region, in der wir wirken, zu Wohlstand zu verhelfen. Die Fragen Wie und Was wir als Unternehmen tun, stellen sich alle Unternehmen. Das Wie ändert sich etwa durch die Digitalisierung. Doch die Frage nach dem Warum ist das einzig Essentielle und unterscheidet uns vom Mitbewerb“, machte Andreas Treichl, Generaldirektor der Erste Group, in seiner Keynote deutlich. Das Warum und somit auch die hohen ethischen Ansprüche bei den Sparkassen bleiben unverrückbar. Es geht ihnen beim Geschäft nicht nur darum, ob es profitabel und rechtlich richtig sei, sondern ob es dem Kunden Nutzen bringt. „Das ist unsere Verantwortung, unsere Haltung und unser Gründungsauftrag, an dem wir konsequent festhalten“, bekräftigte Treichl.
Neue Gemeinwohl Initiative „zusammen.helfen“ gestartet
Nachhaltigkeit, soziales Engagement und gemeinschaftsbildende Maßnahmen. Schlagworte, die heutzutage inflationär verwendet werden. Und dennoch: selten treffen diese Worte so genau zu wie auf die Projekte der Sparkassen, die sich kontinuierlich für die Unterstützung und Weiterentwicklung in ihren Regionen einsetzen. Franz Portisch, Generalsekretär des Österreichischen Sparkassenverbandes, will an den Gemeinwohl-Kooperationen, wie etwa der heuer 10-jährigen Unterstützung des Österreichischen Hospizverbandes, festhalten. Und nicht nur das, er stellte auch eine neue österreichweite Initiative der Sparkassen, der Erste Stiftung und der Sparkassen-Stiftungen vor. „Unter dem Titel ‚zusammen.helfen‘ wird ab heuer alle zwei Jahre ein gesellschaftlich bedeutendes Thema ausgewählt und entsprechende Projekte in ganz Österreich gefördert. In den Jahren 2017/2018 lautet das Motto Jugendlichen neue Chancen zu eröffnen. 11 Projekte werden bereits unterstützt. Wir wollen als Sparkassengruppe nicht nur gute Vorsätze haben, sondern diese tagtäglich in unserer Region umsetzen und leben“, so Portisch abschließend.

Franz Portisch - © Novak - Sparkassenverband