Ikrath: Begrüßen EU-Investitionspaket; Sparkassen muss Finanzierung der Realwirtschaft erleichtert werden!
Der Österreichische Sparkassenverband begrüßt die Entscheidung der EU-Staats- und Regierungschefs die von der Kommission vorgeschlagene Investitionsoffensive über 315 Mrd. Euro zu genehmigen. „Im Gleichklang ist dringend eine Regulierung mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand nötig“, fordert Michael Ikrath, Generalsekretär des Sparkassenverbandes.
Mit diesem Investitionsprogramm will die EU Kommission in den kommenden drei Jahren (2015-2017) Investitionen in die Realwirtschaft im Umfang von mindestens 315 Mrd. EUR mobilisieren. „Wir begrüßen die geplanten Maßnahmen zur Ankurbelung der europäischen Wirtschaft, die ab nächstem Jahr in die Tat umgesetzt werden sollen. 2015 Jahr muss aber auch ein Jahr werden, in dem sich die EU-Kommission jener Teile der Wirtschaft besinnt, die im Regelfall als Finanzierungsmotor des regionalen Wachstums dienen: der Sparkassen“, so Ikrath.
Seit der Finanzkrise ist es durch Basel III und andere Regulierungsmaßnahmen für die Kreditwirtschaft in Europa schwieriger geworden, Ersparnisse in Investitionen zu leiten. Die Staats- und Regierungschefs der EU-28 möchten daher ein stärkeres Engagement privater oder institutioneller Anleger stimulieren. „Die Kritik der Kommission an der reduzierten Kreditvergabe ist heuchlerisch und zynisch, da es gerade ihre regulatorischen Zwangsjacken sind, die diese Kernfunktion der klassischen Kundenbanken gefährdet“, stellt Ikrath fest. „Eine sachgerechte Anpassung der Regulierungen ist ein Gebot der Stunde!“.
Banken nicht undifferenziert mit Regulierungskeule bestrafen
Die Sparkassen leisten ihren volkswirtschaftlichen Beitrag: Als regional verwurzelte Kundenbanken finanzieren sie regionale klein- und mittelständische Unternehmen und damit Wachstum und Arbeitsplätze. „Investment-Banken mit Zocker-Mentalität und Sparkassen in einen Topf zu werfen, ist wie Bienen mit Heuschrecken zu vergleichen. Nur weil beide fliegen können, bedeutet das nicht, dass beide gleich wertvoll für die Landwirtschaft sind“, so Ikrath.
Die EU sollte Banken nicht undifferenziert mit einer Regulierungskeule treffen wollen. „Was ‚Casino- Banken‘ viel zu wenig spüren, droht uns sogenannte ‚boring banks‘ zu erschlagen“, betont Ikrath. Der neue EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker verspricht eine politische Kommission mit gesundem Menschenverstand. „Sein am 16.12. vorgestelltes Arbeitsprogramm mit Schwerpunkt langfristiges Wirtschaftswachstum für 2015 zeigt gute Ansätze, jetzt erwarte ich mir auch einen positiven Praxistest“, fordert Ikrath abschließend.